Reiseblog


Früh am Morgen stehen wir auf, weil heute die Rückreise nach Bangkok ansteht und wir um 8.00 in Thong Sala am Kai sein müssen.
Der Chef unseres Hotels fährt uns noch persönlich zum Kai und dann stehen wir da - ohne Fähre!
Denn die hat thaitypisch wieder mal Verspätung ...

Immerhin ist das Meer heute spiegelglatt, sodass die Rückfahrt nicht wieder so turbolent werden wird wie bei der Hinreise.
Als das Schiff endlich eintrifft steht die Sonne bereits hoch am Himmel, es ist heiss, und der Speed Katamaran kann Gas geben, ohne dass uns erneut schlecht wird.



So wird die Überfahrt (diesmal oben an Deck) zum visuellen Erlebnis, bei dem sich Thailands vorbeiziehende Inselwelt von seiner romantischen Seite zeigt.



Mit erheblicher Verspätung kommen wir am Festland an und steigen in den Bus nach Champoon. Wir müssen den Zug kriegen, doch der Busfahrer ist von der gemütlichen Sorte. So machen wir auf der kurzen Strecke zweimal Pause, weil er sich einmal etwas zu Essen kaufen muss oder ein anders Mal auf eine Mutter mit Kind wartet, die sich wohl angekündigt hat.

Am Bahnhof angekommen ist unser Zug natürlich weg, der nächste geht um 19.30 Uhr und wird erst am nächsten Tag gegen Mittag in Bangkok ankommen. Unsere Tickets sind damit auch ungültig.
Da wird Heiko am Schalter doch etwas energischer und bekommt das Geld für die Tickets grösstenteils zurück, während ich von einem alten Taxifahrer angesprochen werde, den ich mit seinem schlechten Englisch kaum verstehe. Es gäbe eine Busstation 15 km von hier, der Überlandbus wäre gegen 18.00 Uhr in Bangkok, wir müssten uns nur beeilen.

Da wir absolut keinen Bock haben, den ganzen Tag in der Hitze an desem Provinzbahnhof zu verbringen, lassen wir uns zu dieser Busstation bringen. Der Alte fährt zwar wie der Teufel, doch dort angekommen, will sich der Bus gerade in Bewegung setzen. Ich renne mit den schweren Koffern zum Bus und lasse zur grossen Belustigung der Anwesenden am Busbahnhof das Geschimpfe des Fahrers über mich ergehen, während Heiko die Tickets am Schalter löst. "Hurry up!" schreit uns der staatliche Busfahrer an und kommentiert auch weiter lautstark und übellaunig jede unserer Bewegungen und da er Uniform trägt kommt er in Thailand so gut wie nach dem König und ist damit mein Boss.

Normalerweise kommt jetzt mein Part für einen rebellischen Spruch, aber wir wollen noch mit und so halte ich mich ausnahmsweise reserviert.
Eh wir noch Platz nehmen können fahren wir schon los und zu unserem Erstaunen bequemer als im Zug. Der Bus ist neu, klimatisiert, leise thailändische Musik dudelt vom Band, der Bus soll sogar schneller in der Hauptstadt ankommen als der Zug und die Tickets waren auch preiswerter als die Bahn ... eigendlich eine Verbesserung in allen Punkten!



Gegen Abend erreichen wir tatsächlich Bangkok und
sehen die gigantische Skyline der Stadt diesmal aus dem Süd-Distrikt, wo in den letzten Jahren der Bauboom tobte. Je mehr wir in die Stadt hineinfahren, desto mehr wirkt Bangkok wie eine Mega-City, die riesige Anzahl beleuchteter Hochhäuser lassen Europas Hauptstädte dagegen winzig wirken. Irgendwie erinnert uns die Stadt an "Blade Runner", so als hätte in den 80´ern schon jemand gewusst, wie sich Asien einst entwickeln wird ...

Am der Central Bus Station mit den Ausmassen wie auch dem Aussehen eines Fussballstadions treffen wir mit mehr als hundert Überlandbussen ein und finden davor noch einen Taxifahrer, der uns erstens sagt, wo wir eigentlich sind und zweitens bereit ist, für einen ausgehandelten Betrag das Taxometer abzustellen. Der schwule Opi ist schon über 70 und trotzdem fit wie ein Turnschuh. Er weiss, wen er vor sich hat und klärt uns während der Fahrt über Bangkoks Szene auf. Da er nicht wirklich englisch kann und wir kein Thai geben beide Seiten ihr Bestes und meistens ersetzt ein Lachen das Verständnis.

Das reservierte Hotel ist dann die Entschädigung für den Stress der Grossstadt: totale Ruhe, ein riesiges Bad, Fernseher, Wi-Fi, hier bleiben Lärm und Chaos vor der Tür. Hat doch alles noch ganz gut geklappt!



Hier geht's zu Teil 10.


Reiseblog