Heute noch einmal ausgeschlafen, kurz gefrühstückt, und ab auf den Weg zur U-Bahnstation MRT Sukhumvit. Nach dem Sicherheitscheck (in jeder MRT-Station) und dem Kauf von zwei Tickets zu je 26 Baht (ca. 60 Cent) geht es zusammen mit den Koffern schnell durch die Ticketschranke. Diese Biester schließen verdammt schnell und quetschen einem dann den Po bei gleichzeitigem Alarm. Den interessiert aber zum Glück eh keiner. Wir nehmen die Bahn nach Hua Lamphong, dem Zentralbahnhof. Kombitickets für eine Zugfahrt im Schlafwagen 2. Klasse, den Bustransfer zum Pier und die Fähre nach Koh Phangang haben wir seit ein paar Tagen direkt vom Schalter im Bahnhof für je 1600 Baht (40 Euro) bekommen. Nein, die aufdringlichen, angeblich autorisierten Informations-Leute haben wir links liegen gelassen. Die schleusen einen sonst nur in die teuren Reisebüros, die auch im Bahnhof sind und dann Vermittlungsprovision nehmen.
Mittags ist's nun, der Zug soll aber erst um halb acht losfahren. Was so lange mit der ganzen Zeit und den schweren Koffern anfangen? Letzere geben wir einfach am Gepäckschalter im Bahnhof für je 100 Baht ab. Befreit davon soll es nun zum IT-Tempel Bangkoks "Pantip Plaza" gehen, der sich in etwa zehn Gehminuten von der BTS-Station Ratchathewi befindet.
Das Pantip Plaza ist ein recht großes Einkaufszentrum über fünf Etagen, in dem es mit neuer, gebrauchter oder in Einzelteilen zerlegter Hardware und Mengen von häufig "raubkopierter" - Software alles und nichts gibt, was das Hackerherz begehrt. Vorne am Eingang direkt Marktschreier, die Software, Filme und Pornos feilbieten. Dazwischen die seriösen Läden und ganz hinten, in den letzten düsteren Ecken einige Frickelbuden, die einem den kaputten Rechner wieder zusammenschrauben.
Smartphones und Tablets sind momentan auch hier hoch im Kurs aber für thailändische Verhältnisse ganz schön happig. Micha will einen Akku für seinen EEE-PC besorgen, doch weder Farbe (schwarz statt weiß) noch Preis sind selbst nach Feilschen in Ordnung. Das geht zu Hause in Deutschland über eine Internetbestellung günstiger, und da hat man dann auch noch die Gewährleistung. Nach ein paar Stunden verlassen wir nur mit einem Kopfhörer und einer Prepaid-Karte für's Handy das Plaza; vielleicht auch deshalb nur, weil wir das Gewicht der am Bahnhof wartenden Koffer nicht noch unnötig erhöhen wollen und einfach kein Platz für zwei neue 24" LED-Displays ist...
Zurück am Bahnhof kurz die Koffer abgeholt (unproblematisch), und rein in den Zug. Der geht auch pünktlich los und entpuppt sich zumindest in Bangkok als echte Bummelbahn. Immerhin ist die Verpflegung gut, denn es gibt vom Zugservice ein echt leckeres und üppiges Menü, und der fliegende Händler verkauft Dosenbier für 60 Baht, was der Offizielle deutlich teurer berechnet. Wenn man das dann wegbringen will, gibt's neben der Thaivariante (Loch im Boden) zum Glück auch die westliche Klovariante. Beide mit garantiertem Schienenausblick, auf denen dann alles landet. Zu diesem idyllischen Ort schickt der mürrische Schaffner anfangs im Fünfminutentakt Alle, die - so stand im Netz empfohlen - zwischen den Wagons rauchen wollen und die Türe dort öffnen. Das dann von einem Notstopp begleitet.
Kurz nach neun klappt der Schaffner das obere Bett herunter, zieht die zwei gegenüberliegenden Sitze zusammen, bezieht alles und bringt Vorhänge für ein wenig Privatsphäre an. Ist auch schön gemütlich in der Koje, nur an Schlaf ist wegen Quietschen, Rappeln, Ruckeln, quatschenden Mitfahrern, Auf- und Zugehtüren, Notbremsungen, Rauschen und Quaklauten aus dem Walky-Talky des Schaffners nicht wirklich zu denken. Also eher Dösen. Davon dann reichlich. Als Micha nämlich kurz vor der geplanten Ankunftszeit um vier beinahe über den am Boden ruhenden Schaffner stolpert, gibt der nur mürrisch "Delay", und "Seven O'Clock" von sich. Hä? Wie jetzt? Drei Stunden Verspätung? Und die Fähre - die soll doch um sieben vom Pier losgehen? Wann geht denn die nächste? Oder ist das womöglich die einzige Fähre heute?
Fragen über Fragen. Aber da hilft nur Abwarten und Tee trinken, in unserem Fall also weiterdösen bis kurz nach Sieben, als wir endlich in Champhon ankommen. Dort am Reederei-Schalter erklärt man, die Fähre sei nun weg.
Um 13:00 geht aber zum Glück die nächste. Auf den Schrecken erst 'mal 'nen Kaffe von einer Bahnhofsverkäuferin. Gegen 8:00 gongt es dann plötzlich als ich erstaunt vom Klohäuschen zurückomme, und alle stehen stramm. Aber nicht meinetwegen, denn der Bahnhof spielt die Nationalhymne, und da stehe ich halt den Augenblick ebenso stramm. Das wird auch freundlich wahrgenommen.
Leider bleibt der erste Kaffe wirkungslos, denn als uns der Bus um halb neun zum Pier abholt, sind wir beide immer noch ganz schön müde. Also noch einen am Pier-Restaurant besorgt, und ab da geht es etwas besser. Micha tippt seinen Blog, und wir freuen uns beide auf die Bootsfahrt, die mittels Speed-Katamaran oder was auch immer in kurzer Zeit erfolgen soll. Allerdings fällt uns auf, dass es heute ganz schön windig ist, und die Wellen ordentlich an das Ufer klatschen. Wenn das mal gut geht.
Über einen wackeliegen Steg geht es kurz vor eins auf das Boot, innen ziemlich modern, wie immer air-condition unterkühlt und mit Panoramablick aufs Meer. Kurz darauf legt der Kapitän los und zeigt uns Weicheiern, was eine Harke ist. Es geht im Affenzahn über die Wellen. Leider bei heute recht hohem Seegang, denn das, was da nun für drei Stunden auf uns zukommt, kann man als Fahrt in der Black-Mamba-Achterbahn nur untertrieben beschreiben. Wir sitzen auch noch recht weit vorne, und jedesmal, wenn das Boot von einer hohen Welle mit oder ohne Schieflage metertief in das Wellental hineinfällt, kommt einem der Mageninhalt wieder ein Stück weiter nach oben. Ohne Scheiß, etwa die Hälfte der Leute nutzen Ihre zuvor ausgeteilten "Sickbags". Gut nur, dass wir vorher nichts am Pier gegessen haben. Wir sitzen also verkrampft in unseren Stühlen, ertragen den Ritt, hören es von rechts und links Reihern und Stöhnen, bis Micha kurz vor der Zwischenstation Koh Tao selbst zur Tüte greifen muss. Vor dort nach kurzer Pause aber immer noch eineinviertel Stunde bis Koh Phangang ...
Irgendwann ist aber auch dieser Schrecken vorbei, und kaum festen Boden unter den Füßen wollen wir das flaue Gefühl im Bauch mit einem Imbiss in Naras Bäckerei in der Nähe des Piers bekämpfen. Dort informiert ein freundlicher Kellner unser Hotel B52, die uns ein paar Minuten später auflesen. Wie's uns dort ergangen ist, lest Ihr im nächsten Teil unseres Blogs.
Hier geht's zum Teil 5.
Mittags ist's nun, der Zug soll aber erst um halb acht losfahren. Was so lange mit der ganzen Zeit und den schweren Koffern anfangen? Letzere geben wir einfach am Gepäckschalter im Bahnhof für je 100 Baht ab. Befreit davon soll es nun zum IT-Tempel Bangkoks "Pantip Plaza" gehen, der sich in etwa zehn Gehminuten von der BTS-Station Ratchathewi befindet.
Das Pantip Plaza ist ein recht großes Einkaufszentrum über fünf Etagen, in dem es mit neuer, gebrauchter oder in Einzelteilen zerlegter Hardware und Mengen von häufig "raubkopierter" - Software alles und nichts gibt, was das Hackerherz begehrt. Vorne am Eingang direkt Marktschreier, die Software, Filme und Pornos feilbieten. Dazwischen die seriösen Läden und ganz hinten, in den letzten düsteren Ecken einige Frickelbuden, die einem den kaputten Rechner wieder zusammenschrauben.
Smartphones und Tablets sind momentan auch hier hoch im Kurs aber für thailändische Verhältnisse ganz schön happig. Micha will einen Akku für seinen EEE-PC besorgen, doch weder Farbe (schwarz statt weiß) noch Preis sind selbst nach Feilschen in Ordnung. Das geht zu Hause in Deutschland über eine Internetbestellung günstiger, und da hat man dann auch noch die Gewährleistung. Nach ein paar Stunden verlassen wir nur mit einem Kopfhörer und einer Prepaid-Karte für's Handy das Plaza; vielleicht auch deshalb nur, weil wir das Gewicht der am Bahnhof wartenden Koffer nicht noch unnötig erhöhen wollen und einfach kein Platz für zwei neue 24" LED-Displays ist...
Zurück am Bahnhof kurz die Koffer abgeholt (unproblematisch), und rein in den Zug. Der geht auch pünktlich los und entpuppt sich zumindest in Bangkok als echte Bummelbahn. Immerhin ist die Verpflegung gut, denn es gibt vom Zugservice ein echt leckeres und üppiges Menü, und der fliegende Händler verkauft Dosenbier für 60 Baht, was der Offizielle deutlich teurer berechnet. Wenn man das dann wegbringen will, gibt's neben der Thaivariante (Loch im Boden) zum Glück auch die westliche Klovariante. Beide mit garantiertem Schienenausblick, auf denen dann alles landet. Zu diesem idyllischen Ort schickt der mürrische Schaffner anfangs im Fünfminutentakt Alle, die - so stand im Netz empfohlen - zwischen den Wagons rauchen wollen und die Türe dort öffnen. Das dann von einem Notstopp begleitet.
Kurz nach neun klappt der Schaffner das obere Bett herunter, zieht die zwei gegenüberliegenden Sitze zusammen, bezieht alles und bringt Vorhänge für ein wenig Privatsphäre an. Ist auch schön gemütlich in der Koje, nur an Schlaf ist wegen Quietschen, Rappeln, Ruckeln, quatschenden Mitfahrern, Auf- und Zugehtüren, Notbremsungen, Rauschen und Quaklauten aus dem Walky-Talky des Schaffners nicht wirklich zu denken. Also eher Dösen. Davon dann reichlich. Als Micha nämlich kurz vor der geplanten Ankunftszeit um vier beinahe über den am Boden ruhenden Schaffner stolpert, gibt der nur mürrisch "Delay", und "Seven O'Clock" von sich. Hä? Wie jetzt? Drei Stunden Verspätung? Und die Fähre - die soll doch um sieben vom Pier losgehen? Wann geht denn die nächste? Oder ist das womöglich die einzige Fähre heute?
Fragen über Fragen. Aber da hilft nur Abwarten und Tee trinken, in unserem Fall also weiterdösen bis kurz nach Sieben, als wir endlich in Champhon ankommen. Dort am Reederei-Schalter erklärt man, die Fähre sei nun weg.
Um 13:00 geht aber zum Glück die nächste. Auf den Schrecken erst 'mal 'nen Kaffe von einer Bahnhofsverkäuferin. Gegen 8:00 gongt es dann plötzlich als ich erstaunt vom Klohäuschen zurückomme, und alle stehen stramm. Aber nicht meinetwegen, denn der Bahnhof spielt die Nationalhymne, und da stehe ich halt den Augenblick ebenso stramm. Das wird auch freundlich wahrgenommen.
Leider bleibt der erste Kaffe wirkungslos, denn als uns der Bus um halb neun zum Pier abholt, sind wir beide immer noch ganz schön müde. Also noch einen am Pier-Restaurant besorgt, und ab da geht es etwas besser. Micha tippt seinen Blog, und wir freuen uns beide auf die Bootsfahrt, die mittels Speed-Katamaran oder was auch immer in kurzer Zeit erfolgen soll. Allerdings fällt uns auf, dass es heute ganz schön windig ist, und die Wellen ordentlich an das Ufer klatschen. Wenn das mal gut geht.
Über einen wackeliegen Steg geht es kurz vor eins auf das Boot, innen ziemlich modern, wie immer air-condition unterkühlt und mit Panoramablick aufs Meer. Kurz darauf legt der Kapitän los und zeigt uns Weicheiern, was eine Harke ist. Es geht im Affenzahn über die Wellen. Leider bei heute recht hohem Seegang, denn das, was da nun für drei Stunden auf uns zukommt, kann man als Fahrt in der Black-Mamba-Achterbahn nur untertrieben beschreiben. Wir sitzen auch noch recht weit vorne, und jedesmal, wenn das Boot von einer hohen Welle mit oder ohne Schieflage metertief in das Wellental hineinfällt, kommt einem der Mageninhalt wieder ein Stück weiter nach oben. Ohne Scheiß, etwa die Hälfte der Leute nutzen Ihre zuvor ausgeteilten "Sickbags". Gut nur, dass wir vorher nichts am Pier gegessen haben. Wir sitzen also verkrampft in unseren Stühlen, ertragen den Ritt, hören es von rechts und links Reihern und Stöhnen, bis Micha kurz vor der Zwischenstation Koh Tao selbst zur Tüte greifen muss. Vor dort nach kurzer Pause aber immer noch eineinviertel Stunde bis Koh Phangang ...
Irgendwann ist aber auch dieser Schrecken vorbei, und kaum festen Boden unter den Füßen wollen wir das flaue Gefühl im Bauch mit einem Imbiss in Naras Bäckerei in der Nähe des Piers bekämpfen. Dort informiert ein freundlicher Kellner unser Hotel B52, die uns ein paar Minuten später auflesen. Wie's uns dort ergangen ist, lest Ihr im nächsten Teil unseres Blogs.
Hier geht's zum Teil 5.
heiko und micha am 12. Dezember 2011 im Topic 'Thailand'