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Heute haben wir vor, etwas für unsere Bildung zu tun und wollen den ruhende Buddha im Wat Pho-Tempel besichtigen. Zuerst geht’s mit der Metro bis zum Hauptbahnhof und dannn mit dem Tuk-Tuk weiter bis zum Tempel, der südlich vom Königspalast liegt. Unterwegs streifen wir Chinatown, eines der ältesten Stadtteile am Fluss. Das sieht auch interessant aus …

Der Tempel erweist sich als grosses Areal mit Bäumen, künstlichen Wasserfällen, Statuen und zahlreichen Nebengebäuden. Die Tempelwächter tragen eine Gebetskette („Mala“) und ich frage einen, woher er sie hat. Er erzählt, der Abt des Klosters hätte ihn geweiht, ob wir daran auch Interesse hätten? Ja, klar, der Segen des Buddha soll auch uns begleiten!



Der Wächter führt uns zu einem kleinen Gebäude am Rand der Anlage, wir werden unterwiesen, wann wir uns zu verbeugen hätten, dann kloppft er mehrmals. Irgendwann macht ein verschlafen wirkender alter Mann auf. Offensichtlich hat der Gute gerade ein Mittagsschläfchen gemacht, ist aber bereit, uns zu segnen. Dann beginnt die Zeremonie: wir sitzen vor dem Abt und verbeugen uns wie uns geheissen und Meister Phra Kru Udomsangworn murmelt uns unverständliche Worte. Wenn wir zwischendurch unsicher den Kopf heben, drückt ihn der Tempelwächter schnell wieder nach unten. Zwischendurch werden wir immer wieder mit Wasser besprenkelt, wir bekommen eine Mala umgehangen, dann rubbelt er uns an der Stirn und spricht mehrmals seinen Segen „happy … lucky … money … health!“. Hatte ich mir irgendwie spiritueller vorgestellt, war wohl die Touristen-Variante.
Derart gewapnet kann uns jetzt in Thailand nichts mehr passieren! Wir schauen uns noch den riesigen liegenden Buddha im Haupttempel an und verlassen dann die Anlage.



Spontan beschliessen wir uns noch China-Town anzugucken. Zum einen haben wir Hunger und würden gerne original chinesisch essen, zum anderen soll der Stadtteil echt abgefahren sein. Da es jetzt Mittag ist, werden die drei Kilometer länger und anstrengender als gedacht, wir sind bald schweissnass. Der Stadtplan, den wir dabei haben enthält kaum Strassennamen und taugt damit nicht wirklich, aber irgendwann sind wir dann doch da und finden bald ein Restaurant, wo wir etwas essen und trinken können.



Bis jetzt haben wir gedacht, Bangkok wäre eng, aber China-Town kann alles noch toppen. Durch die engen und dunklen Gassen passt gerade mal eine Person und alles ist voller Verkaufsstände mit Kunstfaser-Stoffen, Paperblumen, Plastikkram und anderem Nippes. Nichts von dem billigen Kram sieht aus, als ob es länger halten würde, die Chinesen scheinen gänzlich für die Müllkippe zu produzieren. Für uns mit (zumindest zwischenzeitigem) Öko-Anspruch ein Ort des Wahnsinns. Trotzdem ist der wuselige und extrem umtriebige Stadtteil beeindruckend. Jeder rennt herum, schleppt irgendetwas durch die Gegend und auch wenn wir uns nicht vorstellen können, dass den ganzen Kram überhaupt irgendjemand kauft: das Ganze scheint auf eine uns unverständliche Art zu funktionieren. Es ist so eine Art 1-Euro-Shop als Stadtteil.



Es ist schon dunkel, als wir aus China-Town herausfinden und uns zum Bahnhof durchfragen. Allmählich steht uns der Sinn nach Ruhe, Sonne und Meer. Gut, dass wir Morgen nach Ko Phangan weiterreisen.

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